Bürgernähe sieht anders aus

Unser Nachbargrundstück wurde verkauft und soll bebaut werden. Baubeginn sollte im Herbst 2019 sein. Eine mündliche Zusage des Bauamtes, wegen einer etwas geringeren Dachneigung wurde nicht eingehalten. Der Bauantrag wurde nicht genehmigt. Die Unterschriften der Nachbarn lag vor.

Der Nachbar musste umplanen, was mit zusätzliche Kosten verbunden war. Baubeginn ist nun im Frühjahr 2020.

In unserer Neubausiedlung sind auch Häuser mit Pultdach, sogar mit Tonnendach.

Wieso sich das Bauamt an ein paar Grad Dachneigung hängt, kann ich nicht verstehen.

Dies ist aber kein Einzelfall, wie das nächste Beispiel zeigt...


Ein vergleichbarer Fall hat sich auch in Ansbach - Elpersdorf zugetragen.

Steigende Mieten, fehlende Wohnungen und Grundstücke und dann so eine Posse!

 

Bericht aus der FLZ Ansbach vom 25.03.2020

Keine „Superlösung“ im Kniestock-Streit

Elpersdorfer Familie widerspricht Oberbürgermeisterin Carda Seidel – Bislang keine Genehmigung

ANSBACH – Eine junge Familie aus Elpersdorf will das Elternhaus aufstocken, um nicht wegziehen zu müssen. Die Stadt lehnt einen höheren Kniestock zunächst ab, schließlich findet sich ein Kompromiss (die FLZ berichtete). Im Wahlkampf erklärt Oberbürgermeisterin Carda Seidel: „Wir haben da eine Superlösung gefunden, zusammen mit der Familie.“ Die Familie widerspricht. Die FLZ fragte nach.

Der Elpersdorfer Kniestock-Streit spielte im OB-Wahlkampf immer wieder eine Rolle. So auch im Wahlkampfduell von Radio 8. Thomas Deffner (CSU) beispielsweise sagte aus seiner beruflichen Erfahrung im Landratsamt, „solche Dinge winkt man halt durch und erteilt eine Befreiung vom Bebauungsplan. Da halte ich mich gar nicht auf, denn das kostet Zeit.“ Hintergrund ist, dass die Stadt in dem Gebiet bereits zweigeschossige Häuser genehmigt hat. CSU-Stadtrat Gerhard Sauerhammer schaute sich eigens im Baumackerweg um. „Das Haus mit dem höheren Kniestock stört da nicht.“ Und er fragte: „An dem Toskanahaus gleich daneben hat die Verwaltung wohl nichts auszusetzen?“ Seidel hielt im Wahlduell dagegen: „Also meine Damen und Herren, wir haben da eine Superlösung gefunden, zusammen mit der Familie, das ist übrigens das übliche Beratungsgeschäft des Baureferats.“ Aber es könne nicht der Kniestock sein, der von allem in der Umgebung abweiche. Wichtig sei eine geordnete Entwicklung der Bebauung.

Die Familie will die Seidel’sche Darstellung von einer gemeinsamen „Superlösung“ so nicht stehen lassen. „Das stimmt einfach nicht. Nichts gegen das Bauamt. Aber eine Genehmigung haben wir immer noch nicht.“ Die Familie fühlt sich hingehalten.

„Juristisch ist das alles in Ordnung“, sagt der Planer der Familie, Bauingenieur Ulrich Hufnagel, zweiter Bürgermeister von Petersaurach. Eine Bauverwaltung habe jedoch so gut wie immer einen Spielraum. Den könne man nutzen oder eben auch nicht.

Ansbachs Stadtbaumeister Jochen Büschl erinnert daran, dass der Vorbescheid mit diversen Befreiungen tatsächlich im Konsens mit den Bauherrn, sprich der Familie, entstanden sei. „Die eigentlichen Bauantragsunterlagen wurden zunächst am 27. Dezember eingereicht, nach zwei Werktagen technisch vorgeprüft und in der Woche nach den Weihnachtsferien komplett mit einer ausführlichen, verständlichen Erklärung zu den fehlenden, mangelhaften und in Teilen falschen Unterlagen zurückgegeben.“ Neben den fehlenden Unterschriften der Bauherrn seien die Punkte Abstandsflächen und Stellplätze betroffen gewesen. „Es wurden keinerlei plötzlichen Nachforderungen erhoben.“ Die überarbeitete Fassung mit den ergänzten Planunterlagen sei erst rund 40 Tage später bei der Bauaufsicht eingegangen. „Sie befindet sich noch in der Prüfung.“ Die Familie wartet seitdem – inzwischen mehr als vier Wochen. „Es war doch alles abgesprochen.“



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11.10.2023 Überquerungsstellen DIN 32984

Ich bin selbst schwerbehindert und habe durch Krebs ein Auge verloren.

Mir ist aufgefallen, dass manch neue Verkehrsplanungen, aus meiner Sicht, mache Dinge nicht verbessern, sondern sogar verschlechtern.

Bei einer Stadtteilversammlung hatte ich den Baureferenten von Ansbach darauf angesprochen, wurde aber „abgebügelt“!

Meine Beobachtung:

Bei neuen Verkehrsüberwegen soll für Sehbehinderte die Situation verbessert werden, was ja positiv ist.

Allerdings wird teilweise zu Lösungen gegriffen, die für viele Verkehrsteilnehmer gefährlich ist.

Es wird eine Querungshilfe mit einem hohen Randstein eingebaut.

Nach meinen Recherchen reicht eine Tastkante von 3 cm aus (hoffe, das stimmt).

In Ansbach werden aber viele scharfkantige Randsteine mit bis zu 5,5 cm Höhe verbaut.

Da die Breite häufig baulich begrenzt ist, kommt es regelmäßig zu gefährliche Situationen bei der Überquerung.

Wenn mehrere Radfahrer, Fußgänger (auch Rollstuhl, oder Rollator) gleichzeitig am Überweg sind, wird häufig der hohe Randstein auch von Radfahrern genutzt, da kein Platz und wegen die Ampelschaltung die Zeit begrenzt ist.

Ich habe auch schon Stürze beobachtet!

 

Mir geht es nicht darum „alte Zustände“ zu ändern. Wenn es aber neu gemacht wird und dafür Geld ausgegeben wird, sollte es doch nicht schlechter, sondern besser werden…

Bodenindikatoren im öffentlichen Raum - DIN 32984 (2020)
Bodenindikatoren im öffentlichen Raum - DIN 32984 (2020)